Tag 9 - Abendfest in Shangana
Heute, mal wieder früh morgens um 7 Uhr, starteten wir die Überführung in die Region Mapulana. Diese ist in der Nähe des Krüger-Nationalparks gelegen und in den dort befindlichen Lodges werden wir die nächsten drei Nächte schlafen. Auf der Anfahrt legten wir noch zwei Stops ein - den einen am Mbombela-Stadion in Nelspruit um das für vier Vorrundenspiele erbaute Stadion wenigstens mal von aussen zu sehen. Der zweite Stop sollte an einer urigen Burgerbude mitten im Busch sein - allerdings landeteten wir bei einem kleinen Einkaufszentrum mit angeschlossenem Burger-Imbiss. Das hatten wir uns dann doch ein wenig anders vorgestellt. Trotz alle dem war der empfohlene Bush-Burger sehr lecker und an der Größe und dem Preis gab es auch nichts zu mäkeln.
Nach dem Mittagessen bezogen wir zunächst unsere Lodges, welche auf den ersten Blick einen ganz ordentlichen Eindruck machen. Eine Stunde später war schon wieder Abfahrt zum Dorf Shangana, das Dorf der Einheimischen. Nachdem wir mit Gesang begrüßt wurden, bekamen wir einen kleinen Snack gereicht - Krokodilhappen, Mais und Raupen. Wobei ich sagen muss das letzteres sehr gut geschmeckt hat. Dann führte unser Guide uns mit Erlaubnis des Häuptlings einmal durch ganze Dorf und erzählte einiges zu den Sitten und zu der Geschichte diesen kleinen Volkes. Anschließend durften wir noch Bilder im Dorf machen und den ansässigen Medizinmann kennenlernen. Der erzählte uns z.B. wie eine Diagnose gestellt wird - ganz einfach: der Leidende erzählt was er hat, dann wirft der Medizinmann 28 Knochen und Steine vor sich hin, aus denen er liest was ihm fehlt. Ansonsten zeigte er uns noch das ein oder andere Kraut, welches zum Heilen eingesetzt wird. Gegen Abend führten uns die Einheimischen noch ein Stück vor, welches von der Entwicklung der Shangaans von den Anfängen bis heute handelte. Dazu erhielten wir jeder ein Zettel, auf dem in deutsch erklärt war um was es in den sechs Akten der Aufführung ging.
In der Pause bekamen wir in einer ihrer Hütten das Abendessen serviert - das bestand aus Möhren, Mais, Reis, Salat und gekochtem Hühnchen, natürlich in spezieller Zubereitung wie ich es noch nie gegessen hab. Zum Nachtisch wurde als Süßigkeit noch Maisbrot gereicht. Ich muss sagen das alles sehr gut geschmeckt hat und ich nach dem Essen pappe satt war. Alles in allem eine lohnenswerte Veranstaltung, die ich jedem weiterempfehlen würde. Letzte Highlight des Tages war, als wir mit allen rund 50 Besuchern die deutsche Nationalhymne gesungen haben und großen Applaus der Shangana-Bewohner ernteten, nur unserem Guide war die ganze Geschichte sichtlich peinlich.
Tag 10 - Panoramafahrt in Mpumalanga & Sunset-Safari
Morgens um neun Uhr starteten wir die Rundfahrt durch Mpumalanga. Es ging zunächst durch Pinien- und Eukalyptuswälder wieder rauf auf 1700 Meter. Nach einer guten Stunde Fahrt war unser erster Halt das sogenannte 'Gods Window', ein Teil des Blyde River Canyon Natur Reservat. Man hatte nach einem gut 10 minütigen Fußmarsch nach ganz oben eine atemberaubende Aussicht auf die unberührte Natur. Weiter ging es dann zu einem der schönsten Aussichtspunkte auf den drittgrößten Canyon der Welt, den Blyde River Canyon. Dritter Halt war die Mündung des Treur-River in den Bryde-River, wo durch Jahrtausende langes Mitfliessen von Sand und kleinen Kieseln diese einzigartig glatten Felsformationen entstanden sind, genannt die Bourk's Luck Potholes. Da es angeblich Glück bringen soll dort eine Münze hineinzuwerfen, lies ich mich nicht lumpen und warf 10 Cent hinein. Schließlich gab es nach dem Nase reiben bei der Wiege der Menschheit ja ein 4:1 gegen England.
Dann legten wir eine kurze Mittagspause ein, bevor es endlich in den Krüger-Nationalpark ging. Dort stand eine Sunset-Safari auf dem Programm, was soviel heißt das wir in die Abenddämmerung hineinfahren, wo die Tiere am aktivsten sind. Von 17:00 bis 20:00 machten wir uns die Suche nach den Big 5 - Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn und Elefant. Man muss schon ein bischen Glück haben um wirklich alle zu Gesicht zu bekommen. Aber wir legten einen sauberen Start hin - nachdem wir ein paar Antilopen, einige Geier und ne Menge Zebras gesichtet hatten, lief genau vor unserer Nase ein Leopard über die Straße. Er störte sich auch gar nicht gross an uns und lächelte in die Kamera. Nur kurze Zeit später entdeckten wir in der inzwischen vollständigen Dunkelheit mehrere Elefanten, einer rückte uns so nah auf die Pelle, das der Guide erst mal wieder den Wagen startete und jederzeit fluchtbereit war :)
Danach kam ne Durststrecke von fast einer Stunde, trotz drei Scheinwerfer auf jeder Seite konnten wir kein interessantes Tier mehr entdecken. Erst um 19:30, ne halbe Stunde vor Ende der Tour, erspähten wir erst ein paar Büffel am Wegesrand, bevor wir kurz darauf eine ganze Herde Giraffen vor die Linse bekamen. Und wieder ein paar Meter weiter sahen wir noch zwei Flusspferde, die aber zu schnell für uns und unsere Kameras wieder in den Büschen verschwanden. Alles in allem kann sich der erste Abend im Krüger-Park schon sehen lassen, drei der Big 5 haben wir schon gesehen, fehlen nur noch Nashorn und Löwe. Dazu bekamen wir noch eine Menge anderer Tiere zu Gesicht, die man bisher nur aus dem Zoo oder Fernsehen kannte.
Morgen haben wir ja nochmal den ganzen Tag Zeit, denn geplant ist ab 7:30 eine Tagestour durch den Krügerpark mit einem Geländefahrzeug.