Tag 5 - Wiege der Menschheit in Maropeng & Spiel in Pretoria

Ja, auch der fünfte Tag begann wieder früh. Um neun Uhr war schon wieder Abfahrt nach Maropeng, zur sogenannten Wiege der Menschheit. Der Name hat seinen Ursprung in der Vermutung, das dort bereits vor 200000 Jahren Menschen gelebt haben welche dann mit der Zeit Richtung Norden weiter gewandert sind. Bisher geht man davon aus das die ersten Menschen vor 40000 Jahren aus Nordafrika kamen. Durch immer mehr Funde hominider Fossilien verdichten sich allerdings die Hinweise das die ersten Menschen aus Südafrika kamen. Die Fundstätten sind im überigen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Zunächst gingen wir durch ein kleines 'Vormuseum', in dem schon mal einige Fundstücke und die ersten Entdecker vorgestellt wurden. Anschließend gingen wir in eine Stalagmiten-Höhle, in der bereits viele Fossilien entdeckt wurden. Ist nicht für jedermann gedacht, da es doch teilweise ziemlich eng wurde in der Höhle. Am Ausgang der Höhle befand sich noch ein angeblicher Glücksbringer - der erste Entdecker von humanoiden Fossilien - es heißt wenn man ihm die Nase reibt, kann man sich was wünschen. Haben wir natürlisch alle gemacht! So kann Sonntag nix mehr schief gehen.
Nachdem wir dort durch waren ging es noch ins große Museum der Menschheit, in dem es um die gesamte Entwicklung und das heutige dasein der Menschen geht. Zunächst machten alle ne Art Wasserfahrt, wo die verschiedenen Entwicklungsstufen der Erde präsentiert wurde. Nach dem Ausstieg kamen wir ins normale Museum, wo teilweise kindgerecht spielerisch beigebracht wurde wie sich die Menschheit und die Tierwelt entwickelt hat. Zum Abschluss gab es noch eine Ausstellung fossiler Funde. Gegen Nachmittag ging es dann zurück zum Hotel, auf der Fahrt habe ich noch ein paar Bilder von der Landschaft geschossen.

Im Hotel hatten wir dann noch zwei Stunden Zeit, die ich unter anderem endlich nutzte um meine Sim-Karte von MTL mal zu registrieren. So bin auch ich jetzt endlich mobil erreichbar. Könnte hilfreich sein wenn man mal verloren geht :). Den Rest der Zeit verbrachten wir anner Bar, um uns auf das Spiel Chile gegen Spanien hier in Pretoria vorzubereiten. In das noch nicht mal 3 km entfernte Stadion fuhren wir trotzdem mit unserem Bus hin, weil man auf dem Fussweg vom Hotel zum Stadion durch ein Viertel müsste, wo es nicht unbedingt empfohlen wird nachts durchzulaufen. Da wir noch Platz im Bus hatten luden wir noch eine Hand voll Chilenen und Chileninnen ein, die gerade im Hotel eingecheckt hatten und nicht wussten wie sie zum Stadion kommen sollten.
Am Stadion war dann endlich mal ordentlich was los - auf dem Stadiongelände war rund herum dichtes Gedränge und überall schöne chilenische Fangesänge, so das man zum ersten Mal eine Art Fussball-Feeling spürte. Auch im Stadioninneren setzten sich die Fangesänge, vor allem die der Chilenen, immer öfter gegen die nervigen Vuvuzelas durch. Ich hoffe mal das das Sonntag bei unserem Spiel gegen England genauso wird. Das Spiel selber konnten die Spanier knapp für sich entscheiden - nach einem Torwartfehler und einem schönen Angriff gingen die Spanier doch sehr glücklich mit 2:0 in Führung. Dazu verloren die Chilenen im Zuge des 2:0 auch noch einen Mitspieler, so das diese rund 60 Minuten zu zehnt spielen mussten.
Trotzdem kamen die Südamerikaner in der zweiten Hälfte noch einmal zurück und schafften den Anschluss. Als sich Chile aber ab der 70. Minute komplett zurück zog, war klar das es in dem anderen Spiel Schweiz gegen Honduras noch 0:0 steht. Denn mit der 1:2 Niederlage gegen Spanien wäre Chile auch dann noch weiter, wenn die Schweiz 1:0 in Führung gehen würde. Aber es passierte auf beiden Plätzen nix mehr, so das beide Mannschaften in Pretoria das Erreichen des Achtelfinals feiern konnten.
Als ich mir dann fünf Minuten nach Spielende noch ein Bier für den Weg holen wollte, guckten mich die Bedienungen nur blöd an und sagten 'closed'. Anscheinend wollen oder dürfen die kein Geld verdienen, keine Ahnung. Also ging es auf dem Trockenen zurück ins Hotel, wo wir noch bis zwei Uhr zusammen gesessen haben und unsere Trophäen in Höhe rissen - nach dem Motto 'Da ist das Ding'. War auf jeden Fall ein geiler Tag.

Tag 6 - Umzug ins DFB-Fanvillage & 'Freizeit'

Heute habe ich meinen freien Tag und schreibe gerade diesen Bericht. Wir sind mittags ins nah gelegene Fanvillage gezogen, wo wir die nächsten drei Nächte bleiben werden. Das befindet auf dem Gelände der Johannesburg-Universität und wird sonst von Studenten bewohnt. Da diese gerade Semesterferien haben stehen die Einzimmerwohnungen alle leer und werden jetzt an Fans verschiedenster Nationen vermietet. Ansonsten war heute chillen angesagt, Fussi gucken, Bericht & Postkarten schreiben...naja alles was sonst auf der Strecke bleibt.