Da dieses Mal keine Aschewolke im Weg war nutzte ich diesmal meine 2 1/2 freien Tage von Mo bis Mi um mit dem Linienflieger von Ryanair für kleines Geld auf die Insel rüberzufliegen. Ziel war zum einen das Montagsspiel Stoke gegen Villa, gefolgt von dem Duell der letztjährigen Fastaufsteiger Leicester gegen Cardiff.
Nachdem ich Montag eine bezahlbare Unterkunft in Hanley gefunden hatte, machte ich mich recht früh ins 6 km entfernte Britannia-Stadium, um eventuell in dem Industriegebiet noch einen kostenlosen Parkplatz abzugreifen. Daraus wurde aber nix, da man auf dem kompletten Areal nur in gekennzeichneten Flächen parken durfte, die natürlich Geld kosteten. Wild parken wurde mit Abschleppen belohnt und es ist denke mal nicht schön in England nach dem Spiel ohne Auto dazustehen. Also fünf Pfund bezahlen, parken und ab zum Stadion, welches vor gut 13 Jahren eröffnet wurde. Es besteht aus drei Komponenten, einer zusammenhänngenden Hintertor und Gegengeraden und aus noch einer einzeln stehenden Hintertor-Tribüne welche hauptsächlich für Gäste ist und der Haupttribüne. Das heutige Spiel war heute trotz dreier Auftaktniederlagen fast ausverkauft und dafür sollte jeder gekommene Besucher auch belohnt werden.
In der ersten Hälfte spielte zunächst Stoke blendend auf und erarbeitete sich drei sehr gute Tormöglichkeiten, aber Friedel war immer wieder auf dem Posten. Der Gast hatte bis zu dem überraschenden 0:1 nur ein paar Schüsse die das Tor weit verfehlten. Aber schön gemacht war's in der 34. Minute - eine lange Flanke aus dem rechten Halbfeld verwandelte Downing per Flugkopfball ins lange Eck. Bis zur Pause waren die Gastgeber dann so dermaßen geschockt, das die Partie um ein Haar entschieden wurde. Aber 4-5 Hochkaräter wurden entweder kläglich vergeben oder von Sorensen glänzend pariert.
Die Halbzeitpause tat den Potters ganz gut und sie kamen 'bemüht' aus der Kabine. Aber Villa stand hinten sehr gut, so das es nur 1-2 brenzlige Szenen gab. Erst in der 80 Minute wurde der unermüdliche Kampfgeist von Stoke belohnt - nach einer schönen Kombination auf links verwandelte Jones eine Flanke per Kopf in den Winkel. Jetzt hatte man sofort das Gefühl da ist mehr möglich - und in der Tat, Villa schwamm und als sie in der 93. Minute nach einem Freistoß den Ball nicht aus dem Strafraum bekamen, lenkte Robert Huth einen Flachschuss von links ins Tor und löste damit Extase im Britannia-Stadium aus. Bei der Durchsage des Stadionsprechers ging wie auch schon während des Spiels ein lang gezogenes Huuuuth durch Stadion. Naja das Spiel wurde zwar noch kurz angepfiffen aber dann war auch schon sofort Schluss. Gefreut hat es mich vor allem für diejenigen, die in der 75. Minute gegangen sind um dem Abfahrtsstau zu entkommen :)
Alles in allem war dies ein auf Grund der kämpferischen Leistung verdienter Sieg der Potters. In dem Spiel hat man auch mal wieder deutlichst gesehen, wie es bestraft werden kann wenn man den Sack nicht zu richtigen Zeitpunkt zumacht. Von der Stimmung her war es die ersten 10 Minuten sehr laut im Stadion, dann ließen so langsam die Homesupporters nach und fünf Minuten später auch die Gäste. Ab da waren nur noch vereinzelt Schlachtgesänge zu hören. Nach dem 0:1 lieferten die gut 2000 Villa-Fans einen sehr lauten und ordentlichen Dauersupport ab. Als in der zweiten Halbzeit der Druck der Potters immer größer wurde nahm dann doch wieder langsam das Heimpublikum das Zepter in die Hand. Nach dem Ausgleich war von den Gästen logischer Weise nix mehr zu hören.
Auf jeden Fall hat sich die Tour heute gelohnt, mal sehen was mich morgen in Leicester erwartet.