Ein bischen erinnerte der ganze Tag schon an die Partie Anfang des Jahres beim FC Ingolstadt. Scheiss Schnee, mäßige Straßenverhältnisse und noch ein Restrisiko das die Partie nach starken Schneefällen vielleicht doch noch abgesagt wird. Aber dies war nicht der Fall und man erlebte einen Nachmittag, der sogar noch ein paar Prozent geiler war als der Kick beim FC Audi.
Als ich morgens aus dem Haus kam traf mich erst mal der Schlag, vor der Tür warteten 30cm Neuschnee darauf weggeräumt zu werden. Also erst mal die ganze Einfahrt freigeräumt um überhaupt erst mal vom Grundstück runterzukommen. Und dementsprechend sahen dann auch die Straßen bis zur Autobahnauffahrt in Siegen aus, eben eine geschlossene Schneedecke...Aber glücklicherweise kamen wir mit der Auffahrt auf die Autobahn auch in eine ganz andere Welt, freie Fahrt bis Heidenheim hieß es, so das wir letztendlich früher als geplant vor Ort waren.
Wir betraten um kurz vor zwei den Ground mit neuer Haupttribüne, in dem angeblich 7420 Zuschauer anwesend sein sollten. Naja, nach ein paar Glühwein hat der Stadionsprecher wahrscheinlich einen Zahlendreher fabriziert, vielleicht waren ja 4720 Zuschauer da, könnte schon eher hinkommen. Das Spiel konnten wir ja locker flockig angehen - nach der Offenbacher Niederlage am gestrigen Samstag war egal was hier in Heidenheim passiert, Eintracht bleibt definitiv auf einem der ersten beiden Plätze. Der allgemeine Tenor war einen Punkt bei einem doch etwas stärkeren Mitbewerber mitzunehmen.
Am Anfang merkte man schnell das Eintracht nicht in Babelsberg oder Bremen zu Gast war. Heidenheim spielte in einem offenen Schlagabtausch gut mit und hätte durchaus einen frühen Treffer erzielen können. Eintracht's größte Chance resultierte aus einem Freistoß, nachdem dieser am Pfosten landete kam nach zweiter Welle Theuerkauf völlig allein an den Ball und drosch diesen aus gut fünf Metern drüber. Die kalte Dusche folgte in der 23. Minute - Weil köpfte eine Flanke zum 1:0 ein. Allerdings wissen wir ja auch das unsere Eintracht so was nicht erschüttern kann - in der 34. Minute antwortete Dogan nach einer Ecke von Bole mit dem 1:1 Ausgleich. Das war gleichzeitig auch der Pausenstand.
Die zweite Hälfte war lange Zeit ausgeglichen, so das man immer noch hoffte diesen Punkt einfach mitzunehmen. Aber Eintracht wollte mehr - nach einem Zuckerpass von Vrancic war Kumbela plötzlich durch, spielte den Torwart aus und fädelte geschickt zum Elfmeter ein. Diesen verwandelte Kruppke mit ein bischen Glück, denn der Torwart war noch dran. Der Rest war dann Formsache - zwei Konter abgeschlossen von Bellarabi und Pfitzner machten einen erneut hohen 4:1 Auswärtssieg perfekt. So langsam wird es zur Selbstverständlichkeit auswärts deutlich zu gewinnen - vorher waren wir es 20 Jahre lang gewohnt froh zu sein überhaupt mal auswärts zu gewinnen...Auf jeden Fall marschiert Eintracht weiter mit dem ganz großen Knüppel durch die Liga und ist im Moment selbst durch stärkere Mannschaften aus dem oberen Drittel nicht aufzuhalten.
Die gut 4-stündige Heimfahrt entpuppte sich dann als gänzlich problemlos, trotz teils starker Schneefälle waren die Straßen bis Erndtebrück völlig frei.