Im letzten Teil meiner Serie 'Es war einmal' geht es um 14 Spiele in der Zeit von Oktober '02 bis März '05. Also die letzten gut zwei Jahre vor Premiere meiner Website. In diesen 2,5 Jahren besuchte ich so gut wie alle Eintracht-Partien, so das für sonstige Fussballpartien nicht allzu viel Zeit blieb. Die Spiele, die ich besucht habe, lagen in sechs Fällen auf dem Weg von oder zu Eintracht-Spielen. Der Rest hat sich an Fussball-freien Wochenenden einfach mal so ergeben. Vor allem seit dem ich in Braunschweig wohne ergeben sich öfter mal interessante Fahrten mit Gleichgesinnten, von denen ich in Erndtebrück ja nicht allzu viel hatte.

Auf der Rücktour von unserem ersten und unrühmlichen Auftritt in Burghausen(2:4 - aber bis heute die einzige Niederlage) machten wir nach Übernachtung in der Pension Hofbauer kurz Rast in Regensburg, um den heimischen Jahn gegen Erfurt zu sehen. Ich denke wenn wir gewusst hätten das wir ein paar Jahre später mit Eintracht dort mehrmals auflaufen würden, hätten wir uns das mit Sicherheit geschenkt. Aber an dem Wochenende war es halt so und nach Inspektion der Gaststätte im Heimbereich schauten wir uns den einseitigen Kick der Gastgeber an, der vor knapp 5000 Besuchern mit einem klaren 3:0 endete.

Tore: 1:0 Tölcseres(11.) 2:0 Tölcseres(29.) 3:0 Gfreiter(47.)
Ort: Jahnstadion
Zuschauer: 5000

Vor unserem Spiel in Karlsruhe besuchten Thilo, Franz und ich Freitag abend noch das in der Nähe gelegene Strasbourg, dessen heimischer Fussballverein Racing im Mittelmass der französischen Liga angekommen war. Gegner war Uefa-Cup Anwärter FC Sochaux, der beschaulicher Weise in blaugelb auflief. Das Spiel war, zumindest von der Stimmung her grottenlangweilig - wir standen fast einsam im Stehplatzbereich der Gastgeber. Dementsprechend war auch der Support, soweit es überhaupt einen gab. Einzig die Gästefans gaben zwischendurch immer mal wieder Gas, was mit Sicherheit auch am positiven Spielverlauf des FC lag.
Nach Übernachtung in der Nähe von Karlsruhe sahen wir am Samstag dann mal eine 0:1 Auswärtsniederlage der Eintracht. Diese war allerdings keine Überraschung...

Tore: 0:1 Frau(33.) 0:2 Pagis(50.) 1:2 Pena(75.) 1:3 Ismael(86.)
Ort: Stade de la Meinau
Zuschauer: 12600

Mein erstes Länderspiel war ein EM-Quali Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Litauen und dies fand im Nürnberger Frankenstadion statt. Zu meiner Reisegruppe gehörten noch Basti, Rocky und Tobi - alle samt Länderspielfüchse, die so ziemlich alles was an Länderspielen ging mitgenommen haben. Vor dem Spiel statteten wir dem gegenüber des Stadion liegenden Biergarten noch ein Besuch ab. Dort war die Besonderheit das man zum Bier und Speisen holen in einen seperaten Bereich musste, an dessen Ende dann eine Kasse war - ähnlich wie inner Raste. Ich holte mir einen Döner und nen Halben und stellte mich an die unendlich lange Schlange an der Kasse an. Als ich dann irgendwann dran war hielt ich nur noch den Halben inner Hand, der Döner war auf wundersame Weise verschwunden. War dann auch günstiger für mich.
Das anschließende Länderspiel war vom Spiel und von der Stimmung her grotte. Deutschland ruhte sich auf dem frühen 1:0 aus und fing sich dann 17 Minuten vor Ende das verdiente 1:1. Zum Siegtreffer reichte die verbleibende Zeit dann nicht mehr. Die Zuschauer hatten nix besseres zu tun als hin und wieder mal mit den vom Fanclub Nationalmannschaft gesponserten Papierfähnchen zu wedeln. Auf jeden Fall war es das vorletzte Länderspiel was ich mit deutscher Beteiligung gesehen hab - und das ist glaub ich auch nachvollziehbar. Den Abend ließen wir noch in einem Irish Pub ausklingen bevor es in unsere Pension zur Übernachtung ging.

Tore: 1:0 Ramelow(8.) 1:1 Razanauskas(73.)
Ort: Frankenstadion
Zuschauer: 40754

Einen Tag nach dem Länderspiel schauten wir uns morgens um 10:30 noch das Schmankerl Feucht gegen 1860 II an. Ohne meine restliche Besatzung wäre ich um die Zeit mit Sicherheit noch im Bett gewesen. Aber da ich abhängig von dem Auto war, war ich automatisch mitgefangen. Nach einem unterhaltsamen 2:2 mit einem durchaus aktiven Gästemob ging es dann wieder Richtung Norden in die Heimat - heißt für mich nach Siegen und den Rest nach Braunschweig. Aber wenige Monate später kam ja dann der nicht ganz so geplante Umzug von mir in die Löwenstadt.

Tore: Keine Ahnung
Ort: Waldstadion
Zuschauer: 1000

Um Torschlusspanik zu vermeiden besuchten Markus und ich bereits ein Jahr vorm Umzug der Gladbacher in den Borussenpark zum ersten Mal den Bökelberg. Man musste ja irgendwann mit einem dauerausverkauften Haus rechnen wenn es auf die letzten Heimspiele im Bökelbergstadion zugeht. Und ich werde keine Minute von diesem und noch einem weiteren Spiel im November vergessen - der Besuch dieses altehrwürdigen Stadions hat sich in jedem Fall gelohnt. In einer Zeit wo die Arenen wie Pilze aus dem Boden sprießen muss man schon mitnehmen was man kriegen kann...
Von der Osttribüne aus sahen wir ein von Gladbach dominiertes Spiel, das sie am Ende hochvedient mit 2:0 gewonnen hatten. Das sich die Nürnberger gegen den Abstieg wehren mussten hat man eigentlich zu keiner Zeit gesehen - die spielten einfach nur grottenschlecht und legten eine Körpersprache an den Tag die ihresgleichen sucht. Um so erstaunlicher war es, das der Gästeblock 90 Minuten lang seine Liedchen geträllert hat. Sogar nach dem Abpfiff eines echt miesen Spiels nahm die Begeisterung der Nürnberger Fans kein bischen ab...verkehrte Welt.

Tore: 1:0 Ulich(12.) 2:0 Forssell(56.)
Ort: Bökelbergstadion
Zuschauer: 30000

Das zweite Spiel am Gladbacher Bökelberg war dann auch mein letztes. Erneut von der Ostribüne aus sah ich ein turbulentes Spiel, in dem Gladbach nach 30 Minuten mit 1:0 in Führung ging. Quasi im Gegenzug nutzte Persson einen Abpraller vom Torwart, um per Abstauber den 1:1 Ausgleich zu erzielen. Wieder nur drei Minuten später hätte van Lent mit einem Elfer die erneute Führung für die von Fach trainierten Gastgeber markieren können, er verschoss aber. Nachdem auch in Hälfte zwei keine Tore gefallen waren, blieb es beim Remis.
Etwas amüsant und provokant war ein betrunkener Rostock-Anhänger, der bei uns im Block den 1:1 Ausgleich ausgiebig abfeierte. Bis auf ein paar böse Worte seitens der Gladbacher Anhänger ist jedoch nichts passiert - hat er nochmal Glück gehabt.

Tore: 1:0 Sverkos(30.) 1:1 Persson(33.)
Ort: Bökelbergstadion
Zuschauer: 30100

Mit Simon zusammen besuchte ich Fr abend das Spiel Essen gegen Eintracht...nachdem ich dann mein abgeschlepptes Auto wieder hatte - darüber wird's noch nen Sonderbericht geben - verbrachten wir das Wochenende in Erndtebrück und fuhren auf dem Rückweg noch beim VfL Bochum vorbei. Die spielten abends gegen gebeutelte Gladbacher, die über die Jahre eine Auswärtsserie entwickelt haben, die noch nicht mal von Eintracht unterboten werden kann. Auch diesen Abend lief wieder alles schief - 88 Minuten hielten sie in einem schwachen Spiel ein torloses Remis. Dann kam Buckley über die linke Seite, zog den Ball scharf in den 5-Meter Raum von wo aus Asanin ihn unglücklich über die Linie buchsierte. So war wieder eine Gladbacher Auswärtsniederlage in letzter Minute perfekt.

Tore: 1:0 Asanin(88. ET)
Ort: Ruhrstadion
Zuschauer: 32600

Ein langes Sportwochenende machten Rocky, Basti und meine Wenigkeit uns im Westen der Republik. Startschuss fiel im Siegener Leimbachstadion, das von Basti und Rocky noch gekreuzt werden musste. Zu dem Zeitpunkt ahnten sie natürlich nicht, das Eintracht knapp zwei Jahre später seinen großen Auftritt im Leimbachstadion haben sollte. Naja den Abend verloren die Gastgeber in einem schwachen Spiel gegen Eschborn mit 1:2, in dem der damals noch unbekannte Patrick Helmes kurz vor Schluss den 1:2 Anschlusstreffer erzielte.

Tore: 0:1 Gaubatz(8.) 0:2 Hengemühle(35.) 1:2 Helmes(88.)
Ort: Leimbachstadion
Zuschauer: 3000

Nachdem das lange Sportwochenende Samstag am Südfriedhof beim 1:1 gegen den FC Kölle II fortgesetzt wurde, fuhren wir Sonntag noch zum Heimspiel des ETB SW Essen gegen Düren. Vor wenig Zuschauern in einem großen Stadion gewannen die Gastgeber mit 2:0.

Tore: Keine Ahnung
Ort: Stadion Uhlenkrug
Zuschauer: 500

Im Sommer nutzten unter anderem Miwo, Matze und ich die Gelegenheit unsere Mannheimer Freunde zu besuchen und bei einem Verbandspokalspiel im Rhein-Neckar-Stadion das Derby gegen Waldhof zu sehen. Unsere Unterstützung fruchtete aber nicht wirklich, Waldhof verlor gegen den Klassengleichen VfR Mannheim klar mit 1:3.

Tore: Keine Ahnung
Ort: Rhein-Neckar-Stadion
Zuschauer: 3000

Als Matze mich fragte, ob ich eine Karte für das Gladbacher Eröffnungsspiel im Borussia Park haben möchte, sagte ich spontan zu. Am Spieltag fuhren wir nicht direkt zum Stadion, sondern enterten eine Kneipe in einem nahegelegenen Wohngebiet. Für diese Kneipe ist das neue Stadion natürlich ein Sechser im Lotto. Von dort aus konnten wir querfeldein zum Borussia Park laufen, der zur Eröffnung noch sehr trist aussah. Rundherum Baustelle und das Stadion grad fertig gestellter nackter Beton. Aber das war ja erstens nicht anders zu erwarten und zweitens hat sich die Peripherie bis heute zum positiven entwickelt.
Das Premieren-Spiel der Gladbacher ging allerdings kräftig in die Hose - nach turbulenter erster Hälfte und zweimaliger Führung für Gladbach stellte Dortmund bereits zur Halbzeit die Weichen auf Sieg und führte mit 3:2. In der zweiten Halbzeit konnte Gladbach beste Chancen nicht nutzen und so blieb es am Ende beim etwas unglücklichen 2:3.

Tore: 1:0 Ulich(7.) 1:1 Jensen(13.) 2:1 Hausweiler(34.) 2:2 Koller(35.) 2:3 Ewerthon(38.)
Ort: Borussia Park
Zuschauer: 53100

Ein weiteres Kapitel Gladbacher Pleiten, Pech und Auswärtspannen erlebte ich bei der Hertha aus Berlin. Von einem Ausflug nach Berlin mit meiner Family seilte ich mich zwischendurch ab und fuhr per Bahn zum Olympiastadion. Ich holte ne Karte für den Gästebereich und traf im Gästeblock wie erwartet Miwo, Alexandra und noch ein paar Gladbacher, die ich von vorherigen Fahrten schon kannte. Allerdings sah ich diese, trotz anfangs guter Gladbacher Leistung, ab spätestens der zweiten Hälfte nur noch leiden. Lange hatte Gladbach das Spiel offen gehalten, ja sogar gute Chancen zum 1:0 gehabt. Auch nach dem unglücklichen 0:1 durch Reina spielten die Gäste weiter und erarbeiteten sich weitere Chancen, die aber teils kläglich vergeben wurden.
Der große Einbruch, der so natürlich nicht passieren darf, kam nach dem 0:2 von Rafael - Gladbach fiel wie ein Kartenhaus zusammen und verteidigte in keinster Weise mehr. So fingen sie sich einen Konter nach dem anderen, von denen Hertha noch vier Stück mit einem Torerfolg abschloss. So stand am Ende ein bitteres 0:6, was die Gladbacher Abstiegssorgen immens vergrößerte.

Tore: 1:0 Reina(38.) 2:0 Rafael(54.) 3:0 Madlung(63.) 4:0 Bastürk(71.) 5:0 Bastürk(79.) 6:0 Marcelinho(81.)
Ort: Olympiastadion
Zuschauer: 40100

Monate lang machten Simon und ich uns Gedanken, wann man denn mal geschickterweise das Münchner Olympiastadion kreuzen könnte. Denn dieses sollte zum Saisonende hin ebenfalls wie viele andere Stadien die Pforten schliessen. Da wären wir schon wieder beim Thema Bau von Arenen...Aber zurück zum Olympiastadion - die Frage einer guter Gelegenheit zum Besuch diesen Grounds beantwortete sich von selbst. Eintracht bekam im 1/8-Finale das einzige Auswärtsspiel was überhaupt möglich war gelost: bei dem zweiten Amateur im Topf Bayern München II. Allerdings war eine weitere Paarung der große FC Bayern gegen den VfB Stuttgart, so das man die Pokalfahrt mit Eintracht noch mit einem Besuch des Olympiastadions verbinden konnte, ein Wehrmutstropfen. So planten Simon, Christian und ich mit insgesamt zwei Übernachtungen. Wir reisten am Di zum Pokalspiel von Eintracht an, was mit 2:3 verloren ging. Einen Tag später fuhren wir dann mittags schon mal in die grobe Richtung Olympiastadion. Auf halben Wege versackten wir dann in einer Billard-Kneipe, in der wir bis zum späten Nachmittag zu Gast waren. Anschliessend machten wir uns dann zum Stadion, an deren Kassen wir feststellen mussten das die günstigen Stehplatzkarten bereits vergriffen waren. So kauften wir uns Tribünenkarten für 23 Euro, alles um diesen Ground zu machen - ich glaube wenn wir schon mal da gewesen wären hätten wir bestimmt verzichtet und wären zurück in die Kneipe gegangen...
Im Stadion verliefen Simon und ich uns erst mal auf der Haupttribüne, genauer gesagt landeten wir auf einmal in den Übertragungsräumlichkeiten der Fernseh- und Rundfunkanstalten. Und das beste war - es störte dort gar keinen, der erste der uns entgegen kam sagte noch freundlich Grüezi beim Vorbeilaufen. Erst später als wir weiterhin die ganzen Räume der Radioreporter einsahen, sprach uns doch irgendjemand an ob wir hier richtig sind. Mit unserem Hinweis wir hätten uns leider verlaufen spazierten wir in aller Ruhe wieder heraus auf die Haupttribüne. Dem Vorschlag mal irgendwo in ein Mikro zu rülpsen folgte Simon leider nicht :)
Zwischendurch schauten wir uns auch mal das Spiel an, das die Gastgeber in alter Bayern-Manier klar mit 3:0 gewannen. Der Hammer des Spiels war jedoch das Guererro, der Eintracht einen Tag zuvor noch mit der Zwoten abgeschossen hat, in der zweiten Halbzeit eingewchselt wurde und noch ein Tor vorbereitete. Aber was soll man sich aufregen, ist ja eh nicht zu ändern. Einen weiteren Tag später fuhren wir dann mit zwei neuen Grounds im Gepäck wieder Richtung Heimat.

Tore: 1:0 Hargreaves(35.) 2:0 Ballack(69.) 3:0 Makaay(79.)
Ort: Olympiastadion
Zuschauer: 24000

Nachdem Eintracht noch in der Hinrunde in Flingern das Spiel gegen Düsseldorf ausgetragen hatte, zog Fortuna Anfang März 2005 in die LTU-Arena um. Und da wir am 12.3. nix besseres zu tun hatten, besuchten wir das zweite Heimspiel der Fortuna in der neuen Arena. Der erste Eindruck auf mich war eine Schwimmbad-Atmosphäre...rundherum bunte Sitze, die im Fernsehen das Stadion besser besucht aussehen lassen, ummantelt von Beton. Rund um's Stadion herum ist wie auf Schalke ein geschlossener Ring, der zwar gerade im Winter ne feine Sache für die Zuschauer ist, aber das Gefühl vermittelt man befinde sich in einer Sporthalle will gleich ein Basketball-Spiel gucken.
Im Spiel stellte Düsseldorf bereits in der zweiten Minute die Weichen auf Sieg. Das hielt die Gästefans, die zu diesem Zeitpunkt noch komplett im Oberrang standen, nicht davon ab sich das gesamte Spiel selbst zu feiern. Am Ende siegte Fortuna verdient mit 2:0 und fuhr nach der 1:2 Auftaktniederlage gegen Union Berlin den ersten Sieg in der neuen Arena ein.

Tore: 1:0 Policella(2.) 2:0 Podszus(66.)
Ort: LTU-Arena
Zuschauer: 15300